Unglückliches Ende für Mercedes-AMG Team LANDGRAF bei 24h Nürburgring 2022

Für das Mercedes-AMG Team LANDGRAF endete das diesjährige 24 StundenRennen auf dem Nürburgring mit einem Ausfall. Der Rennstall aus Gensingen in Rheinland-Platz zeigte beim Rennwochenende in der sogenannten ‚Grünen Hölle‘ eine couragierte und eindrucksvolle Performance, die final jedoch unbelohnt blieb. Bei der 50. Ausgabe des legendären Eifel-Klassikers fuhr der LANDGRAF Mercedes AMG GT3 im spektakulären MANN-FILTER-Design. Als gelb/grüne Mamba präsentierte sich der Wagen als einer der größten Hingucker im rund 130 Wagen starken Feld und zählte bei den 230.000 Wochenend-Zuschauern zu den beliebtesten Fotomotiven. Als Schlangenbändiger vertraute das Team auf ein ausgewogenes Fahrerquartett. Neben den beiden ‚Young Talents by LANDGRAF‘ Luca-Sandro Trefz (20/Wüstenrot) und Julien Apothéloz (21/CHE) griffen die offiziellen Mercedes-AMG-Performance-Fahrer-Nordschleife Patrick Assenheimer (29/Heilbronn) und Dominik Baumann (29/AUT) ins Lenkrad. Während Trefz, Apothéloz und Assenheimer bereits in der Vergangenheit in den auffallenden MANN-FILTER Farben unterwegs waren, gab Baumann sein Debüt in gelbgrün.

Der Langstrecken-Klassiker begann für das Mercedes-AMG Team LANDGRAF nach Maß. Im unglaublich stark besetzten Feld mit 33 GT3-Fahrzeugen biss die MANN-FILTER Mamba in der aus drei Sessions bestehenden Qualifikation zum ersten Mal so richtig zu. Denn Nordschleifen-Routinier Assenheimer hatte mit 8:16,060 Minuten die viertschnellste Zeit in den 25,378 Kilometer langen Eifel-Asphalt gebrannt. Im anschließenden Top-Qualifying legte der Heilbronner mit 8:15,575 Minuten nochmals nach.

Assenheimer saß auch zum Rennstart im Auto. Von Position 27 aus losfahrend machte er gleich einige Positionen gut und begeisterte die Zuschauer auf den Tribünen und rund um die Nordschleife mit seiner großartigen und kontrollierten Fahrweise. Auch Youngster Apothéloz schlängelte die Mamba sehenswert durch die ‚Grüne Hölle‘. Der Schweizer kämpfte bei seinem ersten 24h Rennen auf der Nordschleife souverän mit der Konkurrenz um die Plätze und fuhr bis auf die 17. Position nach vorne. Dann jedoch das technische Pech: Gegen 19:30 Uhr am Samstagabend gab es einen Dämpferschaden am Fahrzeug. Vom Streckenabschnitt Pflanzgarten musste der 21-Jährige in langsamer Fahrt zurück in die Box kommen.

Dort schlug die Stunde der LANDGRAF Techniker. Mit einer außergewöhnlichen Choreografie lieferte das Team um Klaus Landgraf einen sensationellen Job ab: Nicht einmal drei Minuten dauerte der Einbau des Ersatzteils. Kumuliert gingen durch den Schaden jedoch rund zehn Minuten verloren. Auf dem zwischenzeitlichen 36. Platz war der Traum von einer Top-Platzierung schon früh im Rennen in weite Ferne gerückt. Nach dem Rückschlag ließ sich das Team jedoch nicht unterkriegen. Mit exzellenten Rundenzeiten lotste das Fahrerquartett die Mamba durch die Nacht und wieder bis in die Top 15 nach vorne.

Somit schien auch ein Podiumsplatz in der Pro-Am Wertung wieder im Bereich des Möglichen. Rund zwei Stunden vor Rennende setzte dann in einigen Bereichen der Nordschleife leichter Regen ein. Der LANDGRAF-Kommandostand traf die richtige Reifenwahl. Wie beispielsweise auch beim späteren Rennsieger wurden geschnittene Slicks auf das MANN-FILTER Auto gezogen. Die Bedingungen rund um die Strecke waren teilweise jedoch recht unübersichtlich und änderten sich von Runde zu Runde. Das machte das Finden der perfekten Fahrlinie zur Herausforderung.

Genauso wie viele andere Konkurrenten rutschte auch Luca-Sandro Trefz, der zu diesem Zeitpunkt am Steuer saß, von der Strecke. Dabei touchierte das Fahrzeug im Bereich Eschbach unglücklicherweise die Leitplanke. Dies sorgte für einen Schaden am Auto und rund anderthalb Stunden vor Rennende für das vorzeitige Aus. Eine eindrucksvolle sportliche Leistung des gesamten LANDGRAF-Teams blieb somit unbelohnt.

Patrick Assenheimer: „Ich bin mit der Performance des Teams absolut zufrieden. Der Rennstart verlief recht hektisch mit vielen harten Kämpfen. Ich kam jedoch super durch und hatte richtig Spaß im Cockpit. Leider hatten wir schon früh im Rennen den Dämpferschaden. Es war beeindruckend, wie schnell unsere Mechaniker arbeiteten. Auch nach der Reparatur hatten alle Fahrer starke Rundenzeiten abgespult und bei schwierigen Bedingungen das Fahrzeug wieder nach vorne gebracht. Das vorzeitige Ende hatten wir nicht verdient – aber so ist es im Rennsport eben manchmal. Wir werden noch stärker zurückkommen. Ich freue mich schon auf das nächste Rennen.“

Dominik Baumann: „Ich bin erst kurz vor dem Quali-Wochenende zum LANDGRAF-Team gestoßen und habe mich sofort wohl gefühlt. Unser Ziel war der Sieg in der Pro-Am Wertung. Von der reinen Performance her, hätten wir das durchaus schaffen können. Das Rennen ging für uns jedoch etwas unglücklich zu Ende. Wir können Luca deswegen keinen Vorwurf machen. Bei diesen Bedingungen hätte uns allen das genauso passieren können. Alles in allem war ich mit dem Wochenende sehr zufrieden. Von Teamseite her haben wir keinen Fehler gemacht. Die Reifenentscheidungen waren stets richtig. Über Funk wurden wir vom Kommandostand immer perfekt informiert. Alles war sehr kontrolliert – dann eben der Ausfall. Rückblickend hat mir vor allem die Fahrt in der Nacht richtig Spaß gemacht.“

Julien Apothéloz: „Zum ersten Mal das 24h Rennen auf dem Nürburgring zu bestreiten, war eine unglaubliche und einzigartige Erfahrung für mich. Es ist eine der prestigeträchtigsten Motorsport-Veranstaltungen der Welt. Unsere Strategie war es von Anfang an gewesen, nicht das allerletzte Risiko zu gehen. Somit hatten wir uns nach und nach gut im Feld nach vorne gearbeitet. Der Defekt des Dämpfers war einfach Pech. Am Ende war es bei den feuchten Streckenbedingungen einfach schwierig für Luca. Das Team hat über das gesamte Wochenende super gearbeitet. Die Pace des Fahrzeugs und somit auch das Set-up passte immer. Wir konnten zeigen, was wir draufhaben. Das hat enorme Freude gebracht. Wir schauen nun nach vorne.“

 

Luca-Sandro Trefz: „Das LANDGRAF-Team hat wieder einmal einen sensationellen und fehlerfreien Job abgeliefert. Das Auto war einfach nur mega. Patrick fuhr in der Qualifikation eine grandiose Zeit. Wir arbeiteten uns im Rennen gut nach vorne, doch dann warf uns der Dämpferschaden schon recht früh zurück. Wir gaben aber nie auf und waren in der Nacht richtig schnell unterwegs. Top 30, Top 25, Top 20 – und dann sogar die Top 15. Alles deutete auf ein versöhnliches Rennende hin. Doch in meinem Stint präsentierte sich die Nordschleife als enorm schwierig, da einige Streckenabschnitte nass und andere trocken waren. Die getroffene Reifenwahl mit geschnittenen Slicks bewerte ich als absolut richtig. Obwohl ich keine Regentropfen auf der Windschutzscheibe hatte, war die Strecke an der Unfallstelle feucht. Somit habe ich die Kurve nicht bekommen. Aufgrund der Schäden war eine Weiterfahrt nicht mehr möglich.“

 

2560 1707 Landgraf Motorsport

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