Vorzeitiges Aus nach Führung für LANDGRAF Motorsport auf der Nordschleife

Nürburg. Die Saison 2022 von LANDGRAF Motorsport in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) steht weiter unter keinem guten Stern. Beim vorletzten Rennwochenende, dem sogenannten PAGID Racing 46. DMV Münsterlandpokal, musste der Mercedes-AMG GT3 des renommierten Rennstalls aus Gensingen einen Ausfall verkraften. Das Piloten-Trio Patrick Assenheimer (30/Heilbronn), Luca-Sandro Trefz (20/Wüstenrot) und Julien Apothéloz (21/CHE) zeigte zuvor jedoch erneut eine starke Leistung im Cockpit.

Trefz hatte in der Qualifikation zunächst eine solide Grundarbeit geleistet, bevor der erfahrene Assenheimer zum Ende der Quali-Session in den im AutoArenA-Design gehaltenen Rennwagen stieg, um eine vordere Startposition herauszufahren. Bei feuchten Streckenbedingungen umrundete der Heilbronner die sogenannte ‚Grüne Hölle‘ in 9:03,997 Minuten, was Rang neun und gleichzeitig auch zweitbester Mercedes-AMG GT3 im starken Feld bedeutete.

„Die Bedingungen in der Qualifikation waren schwierig. Ich war mit einem Regenreifen für abtrocknende Streckenverhältnisse unterwegs. Vielleicht hätte in der letzten Runde auch bereits ein Trockenreifen funktioniert. Doch dieses Risiko wollten wir nicht eingehen. In meiner schnellsten Runde hatte ich zudem einiges an Verkehr. Doch Platz neun war insgesamt Okay – aber natürlich will man immer mehr“, so Assenheimer.

Der 30-Jährige saß diesmal auch zum Rennstart im LANDGRAF-GT3 und gab gleich richtig Vollgas. Gegen hochkarätige Konkurrenz fuhr er in der ersten Runde bis auf die siebte Position nach vorne und hatte die Spitze des Feldes im Blick. Nach Runde zwei musste er jedoch unplanmäßig die Boxengasse anlaufen, da umherfliegendes Laub die Kühler des Mercedes-AMG GT3 verstopft hatte, was sich mit erhöhter Motor- und Öltemperatur sowie gestiegenem Wasserdruck bemerkbar machte.

Durch den vorzeitigen Stopp, bei dem die LANDGRAF-Techniker das Blattwerk sachgemäß entfernten, war das Auto nun in einem asynchronen Boxenstopp-Rhythmus im Vergleich zur Konkurrenz. Assenheimer fand sich zunächst am Ende der Top Zehn wieder. Als einige Zeit später auch die Konkurrenz zum ersten (für sie planmäßigen) Stopp einlief, wurde der LANDGRAF-AMG sogar bis an die Spitze nach vorne gespült, die Assenheimer grandios gegen einen Markenkollegen verteidigte.

Als zweiter Pilot stieg der Schweizer Apothéloz ins Fahrzeug. Auch er bot wieder eine starke Performance und fuhr locker in den Top 10. Nach 15 Rennrunden dann jedoch der Schock im LANDGRAF-Lager: Apothéloz musste das Fahrzeug mit einem Reifenschaden auf der Hinterachse vorzeitig auf der Döttinger Höhe abstellen – das vorzeitige Aus besiegelte den Renntag.

Patrick Assenheimer: „Wir sind etwas ernüchtert in Bezug auf das viele Laub auf der Strecke. Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas auf der Nordschleife passiert. In der Einführungsrunde war fast die komplette Strecke gelb vor lauter Blätter. Es stellt sich die Frage, ob der Veranstalter hier etwas ändern müsste und beispielsweise kurz vorher ein Kehrfahrzeug zum Einsatz bringen könnte. Als Team sind wir da machtlos. Somit war unser Rennen nach zwei Runden eigentlich schon gelaufen. Danach hatten wir trotzdem einen super Speed, bevor Julien den unverschuldeten Reifenschaden erlitt. Ich denke, wir hätten wieder um die Podiumsplätze kämpfen können.“

Luca Trefz: „Ich bin am Renntag nur eine Runde in der Qualifikation gefahren. Das Auto war aber wieder sehr gut. Mit dem Regen-Set-up habe ich mich sehr wohl gefühlt. Auch im Trockenen waren wir super aussortiert. Der zugesetzte Kühler hat uns zurückgeworfen. Doch danach haben Patrick und Julien top Rundenzeiten abgeliefert. Der Reifenschaden war natürlich schade. Jetzt gilt es, beim Saisonfinale Anfang November das erste Podiumsergebnis der Saison einzufahren. Das ist nun echt fällig.“

Julien Apothéloz: „Die Sache mit den Blättern war einfach bedauerlich. Danach haben wir wieder gut aufgeholt und fuhren die Pace der Top-Leute. In meinem Stint hatte ich dann einen schleichenden Plattfuß, den ich bereits im Bereich Hatzenbach, also ziemlich am Anfang der Runde, vernommen habe. Ich habe versucht, die Runde irgendwie vorsichtig zu Ende zu bringen. Das hatte ich fast geschafft. Doch auf der Döttinger Höhe war die Luft schließlich komplett aus dem Reifen. Um keine weiteren Schäden zu riskieren, stellte ich das Auto ab. So war das Rennen gelaufen. Dieses Jahr will es mit den Podiumsresultaten nicht so wirklich klappen. Das ist natürlich schade, insbesondere da wir jedes Mal aufzeigen, wie stark wir sind.“

 

 

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