LANDGRAF Motorsport glänzt auch beim 12h Rennen der NLS auf der Nordschleife

Nürburg. Das Team von LANDGRAF Motorsport reiste am Sonntagabend mit dem nächsten Top-Resultat vom Nürburgring zum Teamsitz in Gensingen/Rheinland-Pfalz zurück. Beim fünften Saisonlauf der Nürburgring Langstrecken-Serie konnte das Piloten-Trio Luca-Sandro Trefz (20/Wüstenrot), Patrick Assenheimer (30/Heilbronn) und Julien Apothéloz (21/CHE) einen starken siebten Platz einfahren und sich im sehr gut besetzten Feld erneut prächtig präsentieren.

Für das fünfte Rennwochenende 2022 in der Eifel hatten sich die Organisatoren der Nürburgring Langstrecken-Serie etwas Neues einfallen lassen: Anstatt über die übliche Distanz von vier Stunden wurde diesmal satte zwölf Stunden in der ‚Grünen Hölle‘ Vollgas gegeben. Das Rennen wurde jedoch in zwei Abschnitte von jeweils sechs Stunden am Samstag und Sonntag unterteilt. Am Samstagabend ging die Fahrt zudem bis in die Dunkelheit, was für tolles Flair und eine Stimmung sorgte, die auch an das legendäre 24h Rennen in der Eifel erinnerte.

Wie es sich für ein Motorsport-Spektakel auf dem Nürburgring gehört, spielte beim neuen 12h Rennen auch das Wetter eine Hauptrolle. In der Qualifikation am Samstagmorgen konnten aufgrund nasser Fahrbahnverhältnisse zunächst keine Top-Zeiten gefahren werden. Erst kurz vor Ende der Session trocknete die 24,358 Kilometer lange Strecke ab. Einige Fahrzeuge profitierten in Bezug auf ihre Reifenwahl von dieser Situation, sodass letztendlich ein ungewöhnliches Qualifikationsresultat mit Rennwagen verschiedener Klassen auf den ersten Positionen zustande kam. Mit einer Zeit von 8:56,936 Minuten kam der LANDGRAF-Mercedes-AMG GT3 einigermaßen passabel durch die recht unübersichtlichen Umstände und sicherte sich Startplatz 15.

Beim Start zum ersten sechsstündigen Rennabschnitt entschied der LANDGRAF-Kommandostand, Slickreifen auf den Mercedes-AMG GT3 montieren zu lassen. Unglücklicherweise begann es jedoch noch in der Einführungsrunde erneut zu regnen. Startpilot Luca-Sandro Trefz musste mit den profilosen Pneus somit extrem vorsichtig agieren und büßte in den ersten Rennminuten einige Positionen ein. Nach dem fälligen Wechsel auf Regenreifen fand sich der 20-Jährige nur noch im vorderen Mittelfeld des Gesamtklassements wieder. Mit einer sensationellen Aufholjagd konnte Trefz die erste Rennstunde aber bereits wieder in den Top 20 beenden.

Auf Position 18 liegend übergab er das im AutoArenA-Look gehaltene Fahrzeug nach rund zweieinhalb Rennstunden an Teamkollege Apothéloz, der weiter bis auf die elfte Position nach vorne fahren konnte. Der gesamte Rennsamstag stand im Zeichen ständig wechselnder Wetterbedingungen und unterschiedlicher Reifenwahlen. Erst zum Ende des Tages wurde das Wetter etwas stabiler. Patrick Assenheimer, der als dritter Pilot ins Auto stieg, fuhr noch bis auf die achte Position nach vorne. Auf Trockenreifen hatte der offizielle Mercedes-AMG-Performance-Fahrer-Nordschleife zwischenzeitlich sogar die absolut schnellste Rennrunde in den Asphalt gelegt und so das Potenzial des LANDGRAF-Mercedes-AMG GT3 eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Für Rennabschnitt zwei am Sonntagmorgen platzierte die Rennleitung das komplette Startfeld in Dreierreihen in der Boxengasse. Die Fahrzeuge wurden mit denselben Abständen auf die Reise geschickt, wie sie in Teil eins am Samstagabend eingelaufen waren. Im Gegensatz zum Vortag blieb der Regen am Sonntag jedoch aus.

Julien Apothéloz saß als erste Pilot im LANDGRAF-Auto und konnte schnell eine Position gut machen. Der junge Schweizer fuhr drei fehlerlose Stints und übergab das Fahrzeug an Luca-Sandro Trefz, der den Mittelabschnitt absolvierte. Trefz festigte den siebten Platz im Gesamtklassement. Bei einem Stopp wurde jedoch die Mindestverweildauer in der Boxengasse leicht unterschritten, was eine Stop&Go-Strafe zur Folge hatte. Somit konnte auch Schlussfahrer Patrick Assenheimer keine Attacke mehr auf eine Podiumsposition unternehmen und beendete das Rennen schließlich auf dem siebten Platz.

Patrick Assenheimer: „Natürlich hätten wir uns ein Podiumsergebnis gewünscht. Über weite Strecken hätten wir die Performance dafür gehabt. In der Qualifikation und auch zum Rennstart haben wir uns etwas mit der Reifenwahl verpokert. Doch das geht auf der Nordschleife immer schnell. Somit haben wir im ersten Rennabschnitt etwas schlecht ausgesehen. Vor allem das Fahren in der Dunkelheit am Samstagabend hat mir enormen Spaß bereitet. Da ich zu diesem Zeitpunkt mit Trockenreifen unterwegs war, galt es jedoch vorsichtig zu agieren, da es neben der Ideallinie noch viele nasse Stellen gab. Mit dem LANDGRAF-Team und auch mit meinen Teamkollegen bin ich insgesamt sehr zufrieden.“

Julien Apothéloz: „Das LANDGRAF-Team hat wieder einmal super Arbeit geleistet und uns ein perfektes Auto hingestellt. Das Wetter am Samstag war jedoch komplett unberechenbar. Somit war es schwierig, die richtigen Entscheidungen bei der Reifenwahl zu treffen. Wir hatten aber keinen Unfall und sind gut durch gekommen. Ich fühlte mich im Auto sehr wohl und habe wieder viel gelernt, da ich noch nie zuvor im Regen auf der Nordschleife unterwegs war. Der Sonntag lief da eher unspektakulärer. Alle drei Piloten konnten kontinuierlich die Zeiten der Spitzengruppe mitgehen. Aufgrund des Rückstands vom Samstag konnten wir aber nicht mehr in den Kampf um die Top-Positionen eingreifen.“

Luca Trefz: „Mit der Platzierung bin ich ehrlich gesagt nicht zufrieden – mit der Leistung des Teams hingegen sehr. Alle haben einen top Job gemacht. Das Auto war wie immer richtig gut. Im Regen hatte ich noch ein wenig zu kämpfen, da ich zum ersten Mal unter diesen Bedingungen auf der Nordschleife unterwegs war. Somit erlebte ich ein sehr intensives Rennen. Wir mussten ständig die Reifen wechseln. Das Wetter hatte uns am Samstag alles abverlangt. Da ging es am Sonntag doch extrem leichter zu. Wir alle Drei fuhren die Zeiten der Spitze und konnten unser Potenzial aufzeigen. Das neue 12h Format mit zwei sechsstündigen Rennen an zwei aufeinander folgenden Tagen war interessant. Mir persönlich hätten jedoch zwei 6h Rennen an unterschiedlichen Wochenenden besser gefallen.“

2560 1707 Landgraf Motorsport

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