MANN-FILTER Team LANDGRAF führt Raffaele Marciello zum Titel „Deutscher GT-Meister 2022“

Hockenheim. Das MANN-FILTER Team LANDGRAF geht auf einem sportlichen Höhenflug in die nun anstehende Winterpause. Der Rennstall von Klaus Landgraf führte Raffaele Marciello beim Saisonfinale des ADAC GT Masters auf dem Hockenheimring vor 26.000 Wochenend-Zuschauern zum offiziellen Deutschen GT-Meister 2022. Zudem gewann die Mannschaft aus Gensingen in Rheinland-Pfalz die Vize-Meisterschaft in der prestigeträchtigen Team-Wertung. „Diese Erfolge sind einfach nur unbeschreiblich schön. Es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis wir das Erreichte so richtig begreifen können“, erklärt Teamchef Klaus Landgraf. „Raffaele hat mit seinem Meistertitel nochmals unterstrichen, welch herausragender Pilot er ist. Motorsport ist aber immer auch Teamsport. Und deswegen möchte ich mich bei allen Teammitgliedern für die grandiose Arbeit in diesem Jahr bedanken – ebenso wie bei MANN-FILTER, DEPOTPACK und allen anderen Sponsoren.“

Marciello stellte den Meistertitel bereits im vorletzten Wertungslauf klar, der am Samstagmittag ausgetragen wurde. Sein Meisterstück begann schon in der Qualifikation am frühen Morgen. Der Italiener mit schweizerischer Rennlizenz umrundete die 4,574 Kilometer lange Strecke in Nordbaden mit seinem Mercedes-AMG GT3 in exakt 1:37,944 Minuten. Das bedeutete Platz eins und somit auch die Pole-Position für das Rennen. Der 27-Jährige ließ auch beim Rennstart nichts anbrennen. Souverän wandelte er seine gute Ausgangslage in die Rennführung um und setzte sich gleich auf den ersten Metern etwas vom Rest des Feldes ab. Auch Frank Bird (23) hatte in der zweiten MANN-FILTER Mamba ordentlich auftrumpfen können. Von Startplatz 14 losfahrend zeigte der Brite gleich sein Potenzial auf und beendete die erste Runde auf der neunten Position.

An der Spitze kontrollierte Marciello das Rennen derweil nach Belieben. Eine nach rund zehn Minuten ausgerufene Safety-Car-Phase dampfte seinen Vorsprung zwischenzeitlich zwar wieder ein, doch nach dem Re-Start baute der Starpilot gleich wieder einen Respektabstand auf. Bis zu den Fahrerwechseln blieben die Positionen der beiden im ikonischen MANN-FILTER Design gehaltenen Mercedes-AMG GT3 bestehen.

Daniel Juncadella, der die führende Mamba von Marciello übernahm, machte gleich dort weiter, wo sein Teamkollege aufgehört hatte – er dominierte das Rennen. Nach und nach robbte sich jedoch ein Markenkollege an den LANDGRAF-GT3 heran und baute Druck auf, dem Juncadella aber problemlos standhalten konnte. Knapp 15 Minuten vor Rennende blieb dann aber kurz der Herzschlag in der LANDGRAF-Box stehen. Der Markenkollege verlor leicht die Kontrolle über seinen Wagen und rutschte in die Seite des Führenden. Beide Fahrzeuge kamen dabei von der Strecke ab.

Im Anschluss machte der Mitbewerber jedoch fair Platz, sodass Juncadella wieder die Spitze einnehmen konnte. Die Freude darüber währte jedoch nur kurz, denn ein Fahrzeug eines anderen Herstellers nutzte die Situation aus und übernahm die Führung. Der Spanier behielt im weiteren Rennverlauf zunächst die zweite Position. Mit leicht beschädigtem Fahrzeug ließ er in der Schlussphase aber noch einige Konkurrenten passieren, um so kein Risiko eingehen zu müssen und seinem Teamkollegen Marciello die Meisterschaft klarzustellen. Er überquerte die Ziellinie auf Rang fünf. Im MANN-FILTER Team LANDGRAF-Schwesterauto übernahm Elias Seppänen in der zweiten Rennhälfte das Steuer von Startfahrer Bird. Er bot einige sehenswerte Zweikämpfe und holte Platz zehn.

Nach einer geselligen Meisterfeier am Samstagabend, an der auch über 100 Gäste der Sponsoren teilgenommen hatten, stand am Sonntagmorgen nochmals Arbeit für das Rennteam auf der Agenda. In der Qualifikation zu Lauf zwei hatte Daniel Juncadella Probleme, die Reifen ins richtige Arbeitsfenster zu bekommen und erreichte so nur Platz 13. Noch schlechter lief es für Elias Seppänen im Schwesterfahrzeug, der lediglich Startplatz 20 herausfuhr. Durch die Strafe für einen Mitbewerber startete Juncadella schließlich von der zwölften Position aus und behielt diese Position zunächst auch inne. Seppänen macht schnell drei Plätze gut und fand sich auf Rang 17 wieder. In der ersten Rennhälfte kämpften sich die beiden Mamba-Schlangendompteure noch bis auf die Positionen 10 und 16 vor, bevor sie die Fahrzeuge an Marciello und Bird übergaben. Deren Arbeitstag war jedoch schnell beendet. Marciello stellte seinen Mercedes-AMG GT3 zwei Runden später mit einem Schaden ab. Bird wurde von einem Konkurrenten mehrfach auf der langen Gerade an der Seite touchiert, was zu einem Reifenschaden und zum vorzeitigen Aus führte. Es war der erste Doppelausfall für das MANN-FILTER Team LANDGRAF in der sonst so herausragenden Motorsport-Saison 2022.

Raffaele Marciello: „Ich bin natürlich überglücklich, Deutscher GT-Meister geworden zu sein. Das bedeutet mir sehr viel. Seit dem Saisonbeginn war unser Auto sehr schnell, was alleine schon die vielen Pole-Positions und ersten Startreihen belegen. Hierfür möchte ich mich beim gesamten MANN-FILTER Team LANDGRAF ganz herzlich bedanken. In Rennen eins hatten wir es etwas schwerer als die direkten Konkurrenten, da unser Auto reglementsbedingt Extra-Gewicht mitführen musste. Dennoch waren wir stark und konnten die erste Rennhälfte dominieren. Zu Lauf zwei gibt es nach nur zwei Runden im Cockpit nicht viel zu sagen – so ist es eben manchmal im Motorsport. Ich kenne das MANN-FILTER Team LANDGRAF bereits aus 2021 und habe mich hier auch dieses Jahr wieder sehr wohlgefühlt. Rang zwei in der Teamwertung ist etwas ganz Besonderes für den noch relativ jungen Rennstall.“

Daniel Juncadella: „Gratulation an Raffaele zum Titelgewinn. Er ist ein guter Freund und hat den Titel mit seinem herausragenden Speed in diesem Jahr auf jeden Fall verdient. Das Rennen am Samstag wollten wir natürlich gewinnen. Doch mit dem Extra-Gewicht in unserem Auto kam der Konkurrent schnell näher und ich wusste, dass er seine Chance suchen würde. Die Stelle, die er zum Überholen auswählte, war eher kritisch. Er hat sein Auto kurz verloren und es gab einen Kontakt. Doch unser Rennen war nicht zu Ende. Mit beschädigtem Auto reichte es final zu Platz fünf. Am Sonntagmorgen lief meine Qualifikation nicht nach Plan. In dieser starken Meisterschaft muss man aber vorne starten, um gewinnen zu können. Ich konnte im Rennen einige Plätze gut machen. Mit unserer gewählten Strategie wäre ein Platz auf dem Podium drin gewesen.“

Frank Bird: „Ich bin über das ganze Jahr sehr zufrieden mit dem MANN-FILTER Team LANDGRAF gewesen. Wir hatten einige großartige Momente und ich habe viel gelernt. Im ersten Rennen am Samstag hatte ich eine grandiose erste Runde und konnte fünf Positionen gut machen. Im weiteren Rennverlauf konnte ich die Position halten, obwohl ich mächtig Druck von hinten bekommen hatte. Das freut mich sehr. Auch in Rennen zwei hatte ich eine gute Pace, doch dann fuhr mir ein Konkurrent ins Auto, was den Reifenschaden und Ausfall begründeten. Der Hockenheimring ist eine großartige Strecke. Das Fahren macht dort enormen Spaß.“

Elias Seppänen: „Das Team hat dieses Jahr einen sensationellen Job erledigt. Wir hatten kein einziges technisches Problem – das sagt alles. Alle arbeiten sehr gut miteinander. Es bereitete mir großen Spaß, für solch ein renommiertes Team fahren zu können. Ich würde mich freuen, wenn ich nächstes Jahr weiterhin für das MANN-FILTER Team LANDGRAF im ADAC GT Masters antreten dürfte. Im Samstagsrennen auf dem Hockenheimring hatte ich einige gute Duelle mit Konkurrenten. Auf Platz zehn einzulaufen, ist natürlich toll. Die Qualifikation am Sonntag war etwas schwierig. Im Rennen konnte ich aber gut aufholen. Wir waren schon in den Top Zehn, bevor wir durch einen Plattfuß ausgebremst wurden. Das war natürlich schade.“

2560 1707 Landgraf Motorsport

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